Die Büchse der Tallulah

M lacht. Ich sitze auf seinem Sofa mit Tablet in der Hand und preise Tantramassagen an wie sauer Bier. Es soll doch so toll sein. Mit M ist aber nichts zu wollen.

Ich surfe also allein über die Homepages der Berliner Tantrainstitute. Vielleicht hat M recht und da wartet nichts als ganz viel Esoterik. Vielleicht ist da aber wirklich etwas. Ich würde es gern ausprobieren. Aber warum um alles in der Welt kostet ein Blow Job für Männer in Berlin 30 Euro, aber eine Tantramassage für Frauen 180?

Alle paar Monate rief ich T an. Er war ungefähr fünfzig. Geschieden. Allein in einem großen, kalten Haus in Steglitz.

Ich hatte T kennengelernt, als ich auf einem Empfang gearbeitet hatte und allen Gästen ein Abschiedsgeschenk in die Hand drücken sollte. T nahm das Geschenk und gab mir seine Nummer.

Bei jedem Treffen mit T gingen wir sehr gut essen. Manchmal kauften wir ein. Ich achtete darauf, Einkäufe auch mal selbst zu bezahlen. Aber meistens kaufte doch T teure Unterwäsche oder Schuhe. Danach gingen wir miteinander ins Bett und hatten fröhlichen, unkomplizierten Sex.

Als ich mich ernsthaft verliebte, traf ich T nicht mehr. Ein- oder zweimal traf ich ihn zufällig. Einmal in einem Restaurant. Einmal im Kino. Jetzt erzählte mir jemand, er sei tot.

U ist unglaublich. U hat den dicksten Schwanz von ganz Europa. Mit U zu vögeln ist schmerzhaft und fantastisch zugleich. Nach dem Sex mit U massiere ich meine Scheide immer mit Öl, damit sie am nächsten Tag auf Toilette nicht brennt.

Ich vögele U nicht öfter als zweimal im Jahr, weil er irgendwo anders wohnt und nicht oft nach Deutschland kommt. Ich würde ihn niemals an meinen Hintern lassen, und als M anruft, als U mich im Regent durchnimmt, sage ich aus Sorge vor Schmerzen und der unvermeidlichen Enttäuschung ab, nach der ersten Klasse wieder Eco zu fliegen.